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Über essenzielles Sein und die Lehre des Diamond Logos
Unter essenziellem Sein verstehen wir ein Sein in unserer eigentlichen Wesenheit, unserer wahren Natur, mit allen Eigenschaften unseres wahren Selbstes. Wie ein geschliffener Diamant kann es sich in vielen Farben und Facetten zeigen und erfahrbar werden. Einige wesentliche Aspekte sind Stärke, Liebe, Vertrauen, innerer Frieden, Mitgefühl, Freude, Weisheit und innere Führung. Die essenzielle Erfahrung offenbart unsere menschliche Tiefe, Größe und Kostbarkeit, nährt und belebt uns, gibt unserem Leben wesentlichen Inhalt und Sinn.
Wir wurden mit diesen essenziellen Qualitäten geboren. Im besten Fall haben sie sich durch gute Einflüsse der Umwelt weiter entwickelt und sind bewusster und verfügbarer geworden. Im üblichen schlechteren Fall mussten wir ein sog. „falsches Selbst“ entwickeln, als notwendige Anpassungsleistung an eine begrenzte und begrenzende soziale Umwelt. Diese „Persönlichkeit“ hat den Zugang zu den essenziellen Qualitäten verloren und fühlt sich dadurch im chronischen Mangel und in ständiger Abhängigkeit von äußeren Bedingungen. Sie zeichnet sich weiter durch Gefühle der Leere und Entfremdung aus, Isolation, Anstrengung und Erschöpfung sind ihre Merkmale. Da die Erfahrungen von essenziellem Sein üblicherweise wenig bestätigt und ermuntert wurde, haben wir den Kontakt zu den unterschiedlichen Aspekten weitgehend verloren. Unsere tiefste Sehnsucht gilt aber diesem eigenen Kern, der uns nie ganz verloren geht und wie eine verschüttete Quelle darauf wartet, wieder fließen zu können.
Bei der hier verwandten Methode der Selbsterforschung wird die Achtsamkeit auf die energetischen Prozesse im Körper gelenkt. Durch die intensive, anerkennende Wahrnehmung, Verbalisierung und Erforschung der Folgen von essenziellem Mangel „strömt“ die verlorene Qualität wieder ein, wird zunehmend verfügbar. Wir lernen, wie das gesprochene Wort das Sein fördert bzw. verhindert und können uns zunehmend von falschen Überzeugungen und „schlechten Gewohnheiten“ lösen.
An einem Beispiel möchte ich dies verdeutlichen: ein an sich kräftiges, lebendiges Mädchen möchte auf einen Baum klettern. Die Mutter, die sich das selbst nicht zutraut, verbietet dies unter der Vorgabe, dass sei gefährlich und unsinnig. Vielleicht gerät sie sogar so in Angst, dass sie „böse“ wird, dem Kind vermittelt, dass es in Gefahr ist, ihre Liebe zu verlieren. Häufen sich solche Erfahrungen, wird sich die Qualität der Stärke zunehmend zurückziehen, das Kind wird sich zunehmend schwach und ängstlich zeigen, zumal wenn dann eher freundliche Zuwendung der Mutter erfolgt. Später als Erwachsene mag sie unter Energiemangel und quengelnder abhängiger Ängstlichkeit leiden. Bricht aber ihr alter Mut wieder durch, verletzt sie sich u.U., „bestraft“ sich so unbewusst für ihren eigenen Willen, für die „Trennung“ von der verinnerlichten Mutter. Körperlich mag sich dies als Schwäche im Becken, als Spannung im Bauch zeigen, als innerer Aufruhr mit Herzklopfen, Schwindel etc. Durch die Wahrnehmung der inneren Befindlichkeit in der Selbsterforschung, werden die Symptome deutlicher, Erinnerungen und Emotionen brechen auf, u. U. Wut auf die Mutter. Wird dann weiter der Kontakt zum inneren Prozess gehalten, transformiert sich der Zorn im besten Fall in eine innere Aufrichtung und Stärke. Damit einhergehend mag sie eine neue Selbständigkeit spüren, evtl. sogar mit einer liebevollen Verbindung zur Mutter, erkennend, dass diese nicht wirklich gegen die Stärke der Tochter war.....
Die Lehre des Diamond Logos (Diamond = Diamant, Logos = ordnendes Prinzip) integriert überzeugend logisch altes spirituelles Wissen etablierter mystischer Traditionen sowie Erkenntnisse der aktuellen Tiefen- und Entwicklungspsychologie als auch der Psychoenergetik. In der dazugehörigen Landkarte des menschlichen Bewusstseins wird jede Bewusstseinsebene (das Absolute, der essentielle Bereich, der Persönlichkeitsbereich) als wirklich und gleichwertig anerkannt. Die spirituelle numinose Erfahrung des menschlichen Seins existiert neben dem konflikthaften neurotischen Sein bzw. wird durch die Lösung der Konflikte erfahrbar.
Die Begründer des diamantenen Ansatzes Faisal Muqaddam und Ali Hameed (Almaas) haben in den letzten Jahrzehnten unterschiedliche Schulen initiiert. Inhaltlich stimmen sie im Wesentlichen aber überein. Ich versuche - auf dem Hintergrund meiner klinischen Erfahrung (sowie langjähriger Ausbildung vorwiegend bei Muqaddam, und Schülern von Hameed) - jene Elemente des Lehrgebäudes zu vermitteln, welche ich als wertvolle Bereicherung im Sinne einer positiven Psychologie und einer menschlichen Spiritualität erachte.
Seminarangebote:
Für Psychotherapeuten – "Die gesunde Struktur, das menschliche Potential", "Psychische Verkörperung"
Psychische Verkörperung - erkennen und für die psychotherapeutische Arbeit nutzen
Im Zuge der psychologischen und neurophysiologischen Forschung ist wissenschaftlich und empirisch erwiesen, dass jede menschliche Erfahrung eine körperliche, energetische Repräsentanz hat, „verkörpert“ ist. Das gilt natürlich für konflikthafte Zustände und strukturelle Mängel, für die Abwehr, sowie auch für erlöstes, wesenhaftes Sein und für die strukturellen Fähigkeiten.
Die Selbstwahrnehmung des Körpers und deren sprachlicher Ausdruck sind neben einer guten Beziehung zum Therapeuten wesentlicher Wirkfaktor für die Heilung psychischer Erkrankungen. Im besten Fall kann sich eingefleischte, automatisch abgerufene, dysfunktionale Abwehr (des sog. Falschen Selbstes) zu resilientem, lebendig verkörperten Sein (des Wahren Selbstes) transformieren. Aus strukturellem Mangel kann Fülle und Potential werden. Ein Beispiel: ein negatives Introjekt oder Über-Ich-Verbot bzgl. der Berechtigung zu autonomer Bedürfnisbefriedigung manifestiert sich häufig als Druck im Nabelbereich- die Verankerung der inneren Berechtigung wird als kraftvoll strömender Raum ebendort fühlbar.
Auch in der tiefenpsychologisch orientierten Arbeit mit Klienten ist das Wissen um die körperlichen Phänomene und energetischen Prozesse für eine psychodynamische Transformation sehr bedeutsam. Selbst wenn wir im klassischen Setting arbeiten, der ohne spezielle Körperübungen oder Berührung auskommen kann, helfen die Ermutigung des Patienten zur Selbstwahrnehmung im Hier und Jetzt seines Körpers entscheidend. Damit findet sich auch der jeweils aktuell wesentliche Fokus.
Hierfür übt der Therapeut die eigene Selbstwahrnehmung bezüglich seiner körperlichen Präsenz, reift selbst in seiner Verkörperung. Nicht wertendes Gewahrsein und freundlich - beharrlich fühlendes Erkunden der (teils schmerzlichen) inneren Befindlichkeiten gilt es zu praktizieren. Diese erweiterte Achtsamkeit wird zum Katalysator des therapeutischen Prozesses
In dem hier angebotenen Seminar möchte ich diese Fähigkeiten mit den Kollegen einüben. Darüber hinaus vermittle ich eine differenzierte Zusammenfassung der unterschiedlichen Ausdrucksmuster und Verortungen energetischer Ladung und psychosomatischer Reaktion. Auch üben wir deren psychischen Gehalt so zu verbalisieren, dass der heilsame Prozess zusätzlich gefördert wird. Wir schlagen eine Brücke von den körperlich-energetischen Phänomenen des Konflikthaften zur gesunden Struktur mit essenziellen Qualitäten. Diese sind von besonderer Bedeutung, da sie die Ressourcen darstellen und die Ernte der inneren Arbeit sind. Ein Rückbindung zu Sinn- und Wesenhaftem, Kontakt zu sich, anderen und dem Numinosen findet statt.
Theoretischer Hintergrund: Methodenübergreifend; Grundlagen der humanistischen, körperorientierten Psychotherapie (Gestalt-, Gesprächspsychotherapie, hier speziell Focusing) sowie der Essenz- Psychologie (Diamond Logos), Traumatherapie, meditative Traditionen.
Methoden: Kurzvorträge, Selbsterforschung (Inquiry) in Kleingruppen, individuelle Prozess- Arbeit, gestaltungstherapeutische Methoden, sanfte Körperarbeit.
Ort: Praxis Kempten
Zeit: derzeit geschlossene Gruppe, Öffnung der Gruppe Anfang 2023
Einzelsitzungen:
Bitte kontaktieren Sie mich bei Interesse
Literaturempfehlung:
Das Elixier der Erleuchtung (A.H. Almaas)
Liebe zur Wahrheit (John Davis)